Beim Mixen gibt es einen Anzahl von unterschiedlichen Werkzeugen, mittels derer wir uns den Mix aus unterschiedlichen Perspektiven anschauen können. Zu diesen zählen das Frequenzbild (Analyzer), das Mitten-/Seitensignal, das Stereobild (Goniometer), sowie das Referencing.
Ein paar Plugins dazu möchte ich dir unten vorstellen.
Mit dem Analyzer kannst du die Frequenzverteilung in Echtzeit verfolgen.
Der Analyzer ist ein hilfreiches Tool, um Peaks, Resonanzen, Frequenz-Anomalitäten schnell zu erkennen und zu korrigieren. Er ist eine ausgezeichnetes Hilfswerkzeug beim Mixen. Er darf jedoch niemals
ausschließlich zur Referenz werden statt unseres gesunden Hörempfinden. Der Analyzer stellt letztlich nur nüchtern die technischen Begebenheiten dar, er kann jedoch nicht entscheiden kann ob ein
bestimmter Frequenzbereich gerade gut klingt oder nicht.
Es gibt eine Menge guter Analyzer-Plugins. Eines davon ist Span von Voxengo. Es ist durch seine vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten sehr mächtig und sogar kostenlos.
Um den Workflow so einfach zu halten wie möglich, nutze ich selbst den Hardware Analyzer Clarity M von TC Electronics, welcher mittels eines Plugins im Masterkanal angesteuert wird. Die Mixergebnisse sind dadurch besser geworden, da der Analyzer immer sichtbar ist, eine aussagekräftigere Darstellung hat und auch den Loudnessverlauf auf einem Radar darstellt.
Für mich ist letztere Funktion ein unverzichtbares Werkzeug, um dem Levelmatching nicht auf den Leim zu gehen.
Eine besonders ausgefallene Mixperspektive ist es beide Summenkanäle nach links oder rechts zu drehen und auf dem Kopfhörer nach und nach die Spuren gemäß ihrer Relevanz im Song hochzufahren.
Das kostenlose Plugin Dual Panner von Sleepy-Time Records kann das, sowie der Combined Panner der DAW in Cubase oder der normale Panner in Protools.
Diese ungewöhnlich Perspektive offenbart das Zusammenspiel der Instrumente untereinander, sowie ihre
gegenseitige Überdeckung, unangenehme Frequenzlöcher, notwendige Kompression und Modulation.
Diese Vorgehensweise zeigt wie keine andere Schwachstellen im Arrangement auf, die sich über die Studioboxen nicht so offenkundig zeigen.
Zunutze mache ich mir dabei, dass das Ohr äußerst sensibel reagiert, wenn das Musiksignal ganz aus der Balance ist.
ACHTUNG: Ich rate keineswegs dazu in diesem Setup zu mixen, da das Ohr so seine Probleme mit der ungewohnten Gesamtfrequenzverteilung haben wird. Die Bässe werden generell als zu laut empfunden. Dennoch sehe ich diese Perspektive als einen Geheimtipp an, um Problemen im Arrangement schnell auf die Spur zu kommen.
Ob ein Mix klanglich mit den Produktionen am Markt mithalten kann lässt sich nur im direkten Vergleich beurteilen. Dazu brauche ich die Möglichkeit zwischen meinem eigenen Mix und Mixen am Markt desselben Genres bei gleicher Lautstärke umzuschalten zu vergleichen.
Im Plugin MetricAB von ADPTR können bis zu sechzehn Referenzsongs eingeladen werden. Das Plugin zeigt dazu auch noch Mitten- und Seitensignal, Frequenzverteilung, Korrelation im Stereopanorama und Dynamikverläufe an.